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2.10.2006

Wer war eigentlich der Graf von Saint Germain?

...oder Marquis de Betmar

(* 28. Mai 1696 in Siebenbürgen; † 27. Februar 1784 in Eckernförde (?)), angeblich Sohn des Fürsten Franz II. Rákóczi von Transsylvanien war Abenteurer, angesehener Alchemist und Okkultist.

Der Graf von Saint Germain ist eine der rätselhaftesten Persönlichkeiten der Geschichte. Er bereiste unter einer stattlichen Anzahl verschiedener adliger Namen und Charaktere die feineren Zirkel der Hauptstädte Europas und Asiens. Er behauptete, in die höheren Grade der Freimaurerei eingeweiht zu sein, und gründete in Hermenonville in Frankreich Logen, die auch Frauen zuließen. Vermeintlich über allerlei Wundergaben und Zauberkräfte verfügend, behauptete man von ihm, dass er das Elixier des Lebens entdeckt habe und Silber in Gold verwandeln könne. Dies machte ihn zu einem gern gesehenen Gast an europäischen Höfen und brachte ihm ein Vermögen ein. Sein Wirken ist umstritten, teilweise wird er als Scharlatan bezeichnet, andere bezeichnen ihn als aufgestiegenen Meister. In verschiedenen Rezensionen wird er mit okkulten Strömungen in Zusammenhang gebracht.

Gestorben ist er laut Kirchenbucheintrag am 27. Februar 1784 in Eckernförde. Andere Quellen behaupten, er sei auf Schloss Gottorf in Schleswig beim Landgrafen Karl von Hessen-Kassel verstorben. Einer anderen Version zufolge starb er erst 1795. Seine Verehrer sehen in ihm schlechthin den "Unsterblichen" und behaupteten, dass er nach seinem "Ableben" als viele andere Persönlichkeiten weitergelebt hat.
Giacomo Casanova war mit dem Grafen während dessen venizianischer Zeit befreundet und widmet Saint Germain einige Abschitte in seinen Memoiren. Im Urteil Casanovas war der Graf ein charmanter, aber dreister Betrüger. Laut Casanova wollte der Graf ihm einmal mit einem Taschenspielertrick weismachen, dass er eine gewöhnliche Münze in eine Goldmünze verwandelt habe.

Der Arzt Franz Anton Mesmer, der die Lehre vom Animalischen Magnetismus (Bio-Energie) formuliert hat, soll angeblich ein Schüler des Grafen gewesen sein.

Literatur:
Irene Tetzlaff: Der Graf von Saint Germain. Stuttgart 1980, Ch. Mellinger Verlag
Irene Tetzlaff: Unter den Flügeln des Phönix (Der Graf von Saint Germain, Aussagen - Meinungen - Überlieferungen). J.Ch. Mellinger Verlag
Isabel Cooper-Oakley: The Count of Saint Germain. Rudolf Steiner Publications, 151 North Moison Road, Blauvelt, New York 10913, USA, 1970
Manly P. Hall: The most holy trinosophia of the Comte de St. Germain. (Kommentar und Biografie), The Philosophical Recearch Society, Inc., 3910 Los Feliz Boulevard, Los Angeles, California 90027, USA, 1962
W. Jessen: Der Alchimist Graf St.Germain. Eckernförde 1907, 12 S.
Friedrich Bülau: Der Graf von Saint-Germain. Leipzig: Reclam o.J., 82 S., 3146, W: 13622
L. A. Langeveld: Der Graf von Saint Germain. Berlin 1930, 311 S.
Robert Amadou: Louis-Claude de Saint-Martin. L homme de desir.. Saint-Amand: Rocher 1979, 325 S.
Karl May: Das Zauberwasser. Ustad Verlag Bamberg 1957
Peter Krassa: Der Wiedergänger, das zeitlose Leben des Grafen St. Germain. Herbig, München 1998, 270 S.
Paul Chacornac: le Comte de Saint Germain. Paris, Chacornac Frères, 1947
Maurice Heim: Le vrai visage du Comte de Saint Germain. Paris, Gallimard, 1957
Jean Moura et Paul Louvet: Saint Germain, le Rose-Croix immortel. Paris Gallimard, 1934. Reprint Editions J ai Lu, Paris, 1973
Christiane Feuerstack: Graf Saint Germain - Im Spiegel der Widerspüche. Eckernförde 2004, Borbyer Werkstatt Verlag, ISBN 3-924964-22-X
Alfred von Arneth: Graf Philipp Cobenzl und seine Memoiren, Wien 1885

Webinfos:
Literatur von und über Graf von Saint Germain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wer war der Graf von Saint-Germain?

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