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12.06.2007

Nachtflugspezialisten haben auch tagsüber den Durchblick

...Untersuchung der Netzhaut nachtaktiver Flughunde:
In der Netzhaut der meisten Säugetiere finden sich zwei Lichtsinneszelltypen: die sogenannten Zapfen für das Tageslicht- und Farbensehen, sowie die empfindlicheren Stäbchen für das Nachtsehen. Für die nachtaktiven Fledermäuse galt bisher, dass sie nur Stäbchen besitzen. Wissenschaftler vom Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung und vom Field Museum for Natural History in Chicago haben jetzt herausgefunden, dass die Netzhaut der ebenfalls nachtaktiven Flughunde, nahe Verwandte der Fledermäuse, nicht nur die fürs Nachtsehen nötigen Stäbchen enthält, sondern auch Zapfen. Damit sind die Flughunde auch für ein Sehen bei Tageslicht ausgestattet. Die Forscher vermuten, dass ihnen das bei der frühzeitigen Erkennung von Raubvögeln und bei sozialen Interaktionen in der Kolonie hilft, denn die Tiere haben ihre Ruhequartiere tagsüber oft in offenen Baumkronen, wo sie große Kolonien bilden (Brain, Behavior and Evolution, 2007).

Abb. 1: Ruhender Rodrigues-Flughund (Pteropus rodricensis), eine der untersuchten Arten. Man beachte die recht großen, nach vorn gerichteten Augen.
Dana LeBlanc, Lubee Bat Center, Gainesville, Florida

Weitere Informationen erhalten Sie von:
Dr. Brigitte Müller
Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt

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