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11.07.2007

"being Morgner"

...über den großen Sohn einer kleinen Stadt:
Das Malergenie Wilhelm Morgner in Soest
„Morgner? Hab ich irgendwie schon mal gehört. Gibt’s da nicht ein Haus in Soest?“
Wilhelm Morgner war ein Künstlergenie und gleichzeitig das, was man heute eine völlig durchgeknallte Type nennen würde. Wer mehr über ihn wissen will – und es lohnt sich wirklich – der sollte sich das neue Stück von STAGE, der SoesterTheaterArbeitsGEmeinschaft, ansehen: „being morgner“ Wie mag der berühmte Sohn der Stadt gefühlt und gedacht haben. Anlässlich des 90. Todestages von Wilhelm Morgner, bringt STAGe ein neues Stück auf die Bühne. In `Being Morgner´ steht die zerrissene Persönlichkeit des großen Soester Malers im Vordergrund. Die unterschiedlichen Charaktere Wilhelm Morgners werden hervorgehoben und von vier Schauspielern dargestellt. So werden innere Konflikte und Zerrissenheiten deutlich gemacht. In Anlehnung an den Film `Being John Malkovich´, in dem Menschen Zutritt in den Kopf des US-Schauspielers finden und die Welt mit seinen Augen sehen können, bekommt auch in dem neuen Stage-Stück der Zuschauer Zugang zu der Persönlichkeit Wilhelm Morgner. Neben seinem erprobten Spieler-Team bezieht Autor und Regisseur Frank Schindler auch diesmal Nachwuchs-Akteure in seine Arbeit mit ein. Ein Stück anlässlich des 90. Todestages von Wilhelm Morgner.
„being morgner“ ist keine langweilige Geschichtsstunde, keine abgeklärte kunsthistorische Abhandlung.
„being morgner“ heißt, sich ganz subjektiv in Morgners Haut zu versetzen, durch seine Brille zu gucken. Was hat ihn angetrieben? Wie ist es ihm in Soest gegangen?
„being morgner“ heißt aber auch ihn, seine Zeit und die damaligen Soester mit unserer ironischen Distanz zu sehen und gleichzeitig mit seiner Ironie uns selbst zu betrachten und den Kunstrummel um seine Werke heute.
Wilhelm Morgner wurde 1891 in Soest geboren, war bereits mit 26 tot und hinterließ ein Werk, das bis heute fasziniert, und zwar nicht nur die Soester, sondern mittlerweile die ganze Welt. „being morgner“ war nicht einfach damals: Er wächst ohne Vater auf, hat mehr als nur Schwierigkeiten auf der Penne, macht einen Ausreißversuch nach Amerika, entwickelt sich zum Bürgerschreck, wird freier Künstler und nicht Pastor, wie es seine Mutter wollte. Er ist bereits mit 18 ein absoluter Könner mit dem Zeichenstift, malt bis zum Verrücktwerden, von gegenständlichen bis zur abstrakten Bildern, gehört mit 22 mit zur Spitze der europäischen Malerei, beteiligt sich an großen Ausstellungen in Berlin, München, Köln, Tokio, muss mit 23 in den Ersten Weltkrieg und fällt mit 26. Morgners Werke entwickeln sich von braven Börde-Bildern bis hin zu unglaublich ausdrucksstarken abstrakten Gemälden. „Was du da malst und zeichnest, ist für mich alles unverständliches Zeug. Ich sehe nur noch Gekribbel und Gekreise, das weder Hand noch Fuß hat.“ (O-Ton Mutter Morgner).


Bilder: STAGE
Schlachthof Soest
Mi. 8.8.. STAGe: Being Morgner | Premiere VVK: 9,- / erm. 7,- € Internet: www.stage-soest.de
20:00 h Ein Theaterstück anlässlich des 90. Todesrtages des berühmten Soester Malers

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