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18.12.2007

Was ist eigentlich Cyanotypie?

...im Jahr 1839 entdeckte der englische Naturwissenschafter und Astronom Sir John Herschel dieses Verfahren. Die Cyanotypie war das dritte Verfahren nach der Daguerreotypie und Talbotypie/Kalotypie zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern. Es ist ein Verfahren, das auf Eisen und nicht auf Silber beruht, welches sonst bei der herkömmlichen Herstellung von Photoabzügen (und den zuvor erfundenen Verfahren) verwendet wird. Anna Atkins, eine britische Naturwissenschaftlerin, machte diese fotografische Technik durch ihre Bücher bekannt, in denen sie Farne und andere Pflanzen mit Cyanotypien dokumentierte. Sie gilt durch diese frühe Anwendung als erste weibliche Fotografin. Künstlerisch stand diese Technik immer etwas im Abseits, sie wurde lange Zeit nicht zu den fotografischen Edeldruckverfahren gezählt. Zur Vervielfältigung von Plänen war sie jedoch im späten 19. bis weit ins 20. Jahrhundert herauf weit verbreitet (daher der Name Blaupause). Die Blaupause beruht jedoch oft auch auf einem Photopolymerverfahren, der Diazotypie, wobei der chemische Ablauf dabei vollkommen verschieden ist. Bei der Cyanotypie besteht die lichtempfindliche Papierschicht aus Ferriammoniumcitrat und Kaliumferricyanid, bei der Diazotypie aus einem Polymer mit Azofarbstoff. Von Mike Ware stammt eine modernere Variante der Cyanotypie. Er verwendet dazu Ammoniumeisenoxalat anstatt des Ammoniumeisencitrats.

Bilder: Pinscher Luzie

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