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15.10.2009

Geist und Geld -eine Buchbesprechung

Es heißt: Wirtschaft und Kultur seien nicht zwei getrennte Welten, sondern gleich unterschiedliche Universen. Dass beides zusammen gehen kann und in Zeiten der Wirtschaftskrise zusammen gehen muss, zeigt das Buch Geist und Geld, das aus einer Vortragsreihe an der Universität Mannheim entstanden ist. Herausgeberin ist die Mannheimer Historikerin Professor Dr. Annette Kehnel. Autoren sind beispielsweise der Milliardär und Kunstmäzen Reinhold Würth, der Marketing-Experte Professor Hans Bauer oder der Literatur- und Medienwissenschaftler Professor Jochen Hörisch. Das Buch wird am Freitag, 16. Oktober, auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt.

Die Universität Mannheim ist prädestiniert für eine Auseinandersetzung über das Verhältnis von Geist und Geld, von Wirtschaft und Kultur. Sie ist die führende deutsche Universität in den Wirtschaftswissenschaften. Gleichzeitig umfasst sie erfolgreiche Geisteswissenschaften, die der zahlenorientierten Ökonomie immer wieder Impulse geben können.

Das Buch ist hervorgegangen aus einer öffentlichen Vortragsreihe an der Universität im Frühjahrs- und Herbstsemester 2006. Es enthält Beiträge erfolgreicher Unternehmer, die die Prinzipien ihrer Unternehmenskultur erklären. Stifter und Künstler liefern Selbstbekenntnisse zum Thema Geld und Kunst, Wissenschaftler erarbeiten die Grundlagen der ökonomischen Logik des Schenkens und diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen der Umrechung von Wissen, Literatur und Kunst in kalkulierbare Marktpreise seit der Antike über den Renaissancemaler Raffael und den Schriftsteller Thomas Mann bis hin zur aktuellen Wirtschaftskrise.

"Kultur und Wirtschaft sind nur scheinbar gegensätzliche Disziplinen. Gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Krise wächst das Bewusstsein dafür, dass Wirtschaft ohne Kultur keine Zukunft hat - und umgekehrt", erklärt Herausgeberin Professor Annette Kehnel. Und Uni-Rektor Professor Hans-Wolfgang Arndt schreibt im Geleitwort: "Die Gesellschaft braucht weitaus mehr Menschen als bisher, die zugleich in Wirtschaft und Kultur heimisch sind."

Das Buch enthält 15 Beiträge von Unternehmern, Stiftern, Künstlern und Wissenschaftlern. Einer der Autoren ist der Unternehmer Reinhold Würth. Er zählt zu den zehn reichsten Menschen in Deutschland, zugleich ist er einer der größten Kunstmäzene der Republik. Er beleuchtet die Beziehung, die die Begriffe Kunst und Geld im Lauf der Geschichte eingegangen sind. Zur Wechselbeziehung von Kunst und Geld äußert sich auch die Leiterin der Münchner Pinakothek der Moderne, Carla Schulz-Hoffmann. Ihre These lautet: "Die Kunst braucht Mäzene, keine Sponsoren".

Der Mannheimer Wirtschaftswissenschaftler Professor Hans Bauer setzt sich mit dem Verhältnis von Marketing und Ethik auseinander und Professor Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler an der Uni Mannheim, hat Gedanken zur "Geburt der Abstraktion aus dem Ungeist des Geldes" zu Papier gebracht. Weitere Beiträge stammen unter anderem von Götz W. Werner, dem Gründer der Drogeriekette dm und Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens sowie Professor Martin Kintzinger, der in Münster Mittelalterliche Geschichte lehrt.

"Geist und Geld" ist im Campus Shop der Universität erhältlich. Es kann portofrei bestellt werden unter Telefon 0621 - 181 10 16 oder via Internet unter http://www.campusshop.uni-mannheim.de. Der Ladenverkaufspreis beträgt 39,90 Euro.

Dem ersten Band der Reihe "Kultur und Wirtschaft im Gespräch", der nun erschienen ist, werden weitere folgen. Darin werden unter anderem die Schlüsselbegriffe Vertrauen und Kredit, Gewinn und Verantwortung, Erfolg und Werte sowie Geld und Geltung thematisiert.

Geist und Geld
Band 1 der Reihe "Kultur und Wirtschaft im Gespräch"

Hardcover mit Schutzumschlag
265 Seiten
39,90 € (D)
erhältlich im Campus Shop der Universität Mannheim
www.campusshop.uni-mannheim.de
ISBN 978-3-89981-211-4 #3211
WG: 1498
Bild:Universität Mannheim

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