Kultur- & Freizeit-Highlights unter der Lupe

Aktuelles

Highlights

29.10.2010

Das Dortmunder U ist orange...

Die Ausstellungsmacher hatten die Bevölkerung aufgerufen, nach orangefarbigen Objekten in ihrer Umgebung zu suchen und diese als Exponate für die Ausstellung einzureichen. Das Konzept ist voll aufgegangen: Rund 150 Leihgeberinnen und Leihgeber stellten über 400 Objekte zur Verfügung, vom Alltagsgegenstand bis zum seltenen Sammlerstück. Und erzählten ihre persönlichen Geschichten dazu – auch die sind in der Schau zu finden.
Denn die Ausstellung „Orange im U“ möchte neugierig machen auf das, was hinter dem Vordergründigen steckt, und wie Menschen persönliche Beziehungen zu ihrer Umgebung gestalten. Was ist wichtig? Was begeistert? Warum heben Menschen Gegenstände über Jahrzehnte auf dem Dachboden auf? Und warum stellen sie die dann für eine Ausstellung zur Verfügung? Die Antwort in dieser Ausstellung lautet einfach: Orange.

Neben den vielen Objekten stehen die Leihgeberinnen und Leihgeber im Mittelpunkt der Schau. Ihnen sind fünf Stelen im Eingangsbereich der Ausstellung gewidmet, an denen Menschen in rund 40 kurzen Filmen Anekdoten zu ihren Objekten erzählen. Zudem geben Interviews teils überraschende Antworten auf Fragen wie „Wenn Orange eine Form wäre, wie sähe sie aus?“ oder „Wie würden Sie einem blinden Menschen die Farbe Orange beschreiben?“.

Gerd Erdmann-Wittmaack, Prorektor der FH Dortmund, gab den Anstoß zu dieser Ausstellung, indem er einen spielerischen Umgang mit Kunst und Design vorschlug: „Lasst uns einfach mal was Schönes machen!“ Der Fachbereich Design setzte die Idee um. Das Ausstellungsdesign stammt von Clemens Müller, einem Studenten, der mit dieser Inszenierung zugleich seine Bachelor-Arbeit abliefert. Dekan Prof. Martin Middelhauve und Prof. Axel Timm sowie Bernd Dicke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Design, berieten ihn dabei.

Ausstellungsdesign
Von Anfang an hatte die Ausstellung „Orange im U“ experimentellen Charakter. Sie stellte die Ausstellungsdesigner vor der Herausforderung, ein Präsentationskonzept zu entwickeln, ohne zu wissen, welche Objekte am Ende ausgestellt werden. So entwickelte sich ein modulares Ausstellungssystem mit offenen Kuben aus Holzplatten, die teils roh belassen, teils weiß beschichtet sind und durch den Materialmix für Kontrast sorgen. In drei verschiedenen Größen können sie variabel kombiniert werden. Jeder Kubus verfügt wahlweise über eine oder zwei Präsentationsflächen: Stehen die Objekte auf dem Podest, sind sie von allen Seiten sichtbar und offenbaren sich den Besuchern; sind sie auf der unteren Fläche platziert, stehen sie halb im Verborgenen und laden zu einem Erkundungsgang ein. Weitere wichtige szenografische Elemente auf der ca. 400 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche sind die Beleuchtung und die damit verbundene Stromversorgung: Von einem orangefarbigen Baustromverteiler geht ein dicker Kabelstrang in die Ausstellung und verteilt sich dort in Form von „Affenschaukeln“, an denen eigens für die Ausstellung entworfene Leuchten durch Schattenbildung für Akzente sorgen und zugleich den Raum nach oben gut ausleuchten. Insgesamt nimmt das Ausstellungsdesign den temporären Charakter der Räume im 1. Obergeschoss des Dortmunder U auf.

Exponate
Das Spektrum der Exponate reicht von Kaffeemaschinen, einer alten Vespa, einem Puppenwagen, Kaffeegeschirr, Schuhen mit Plateausohlen, Fahrrädern, Wecker, Lampen bis hin zu unterschiedlichen Stühlen, die als Design-Klassiker gelten. Nicht alle Leihgaben werden von Anfang an in der Ausstellung zu sehen sein – über den gesamten Zeitraum hinweg wird sich die Zusammenstellung der Dinge wandeln, zumal Orange auch als Farbe der Verwandlung gilt. Deshalb ist es auch noch nicht zu spät: Wer noch Stücke beisteuern möchte, kann dies weiterhin am orangefarbigen Container direkt vor dem Dortmunder U tun (Öffnungszeiten: Mo-Fr 15-18 Uhr, Sa 11-18 Uhr).

Begleitprogramm
Zur Ausstellung bietet die Fachhochschule Dortmund ein Begleitprogramm mit kostenlosen, offenen Führungen an: jeden Donnerstagabend um 19 Uhr sowie sonntags jeweils um 11 und 16 Uhr. Zudem gibt es am 3. und 17. November 2010 um 17 Uhr eine „Kleine Stilkunde Orange“: Prof. Martin Middelhauve, Dekan Fachbereich Design und Bernd Dicke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter unterhalten Interessierte mit einem anekdotischen Rundgang durch die Ausstellung. Für den Nachwuchs stehen jeden Sonntag um 14 Uhr kindgerechte Führungen und die Teilnahme an einer Farbexperimentierwerkstatt für Kinder von 6 bis 12 Jahren auf dem Programm. Der Besuch der Ausstellung und die Teilnahme am Begleitprogramm sind kostenlos.

Orange im U – eine Ausstellung der Fachhochschule Dortmund vom 28.10. bis 19.12.2010 im 1. Obergeschoss des Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität, Leonie-Reygers-Terrasse, Dortmund.
Öffnungszeiten: Di + Mi 10 bis 18 Uhr, Do + Fr 10 bis 20 Uhr, Sa + So 11 bis 18 Uhr

Weitere Informationen:
http://www.orange-im-u.de
Bild: Fachhochschule Dortmund

zurück zur Übersicht