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5.03.2006
Wer war eigentlich Paul Cassirer?
...Mäzen und Exentriker - "Der Napoleon des Kunsthandels"
Am 21. Februar 1871 wird Paul Cassirer als Sohn des Unternehmers Louis Cassirer und dessen Frau Emilie in Görlitz geboren.
Cassirer gilt als Glücksfall der deutschen Kulturgeschichte. Nach seiner Mitarbeit an der Satirezeitschrift "Simplicissimus" gründet er im Jahre 1898 in Berlin mit seinem Vetter eine Verlags- und Kunstbuchhandlung. Er verhilft der "Berliner Secession" zu nationalem Ansehen und fördert bedeutende Künstler wie Kokoschka, Beckmann, Corinth (siehe auch "Das Whatson-Kurzportrait") und Slevogt. Neben der Tätigkeit als Galerist, verlegt er Kunstliteratur und Belletristik. Mit seiner eigenen Druckerei verbreitet er Buchillustrationen impressionistischer und expressionistischer Künstler. 1910 gründet er die Zeitschrift PAN.
Er heiratete die prominente Schauspilerin Tila Durieux (s. Ölgemalde von Corinth). Das "famous-couple" Cassirer-Durieux entwickelte seinen eigenen Spürsinn für das Wertvolle und Kommende in der Kunst.
1916 erklärt Cassirer seine pazifistische Gesinnung und kommt in Haft. 1926 nach Jahren einer tiefen Ehekrise verübt Cassirer vor Abschluss des Scheidungsvertrages Selbstmord.
1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird der Verlag "Paul Cassirer" aufgelöst.
Im Hause des Grandseigneurs Max Liebermann stattet die "Stfitung Brandenburger Tor" jetzt eine Sonderausstellung zu Ehren Cassirs aus. Zu sehen sind über 300 Gemälde, Zeichnungen, Bücher, Briefe und Dokumente, die Rahel Feilchenfeldt - Schwiegertochter des späten Cassirer-Kompagnons Walter Feilchenfeldt - aus ihrer eigenen Sammlung und internationalen Museen zusammengestellt hat.
Bilder:
Paul Cassirer um 1910
Lovis Corinth. Tilla Durieux als spanische Tänzerin, 1908
Bis 21.5.06:
Ein Fest der Künste: Paul Cassirer - der Kunsthändler als Verleger.
Max Liebermann Haus, Berlin
Tel.: 030-22 63 30 30