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18.04.2006
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...in Heidelberg
Heidelberg hatte für Mozart etwas von seiner Geburtsstadt Salzburg, wie er selber geschrieben hat. Meinte er das auch nur in Bezug auf das Stadtbild, so hätte er dieses Jahr durchaus Anlass gehabt, auch hinsichtlich der Würdigung seines Werks eine Verwandtschaft zwischen beiden Städten zu empfinden. Obwohl Heidelberg 2006 ganz im Zeichen von "Des Knaben Wunderhorn", der Zweihundertjahrfeier der Heidelberger Romantik steht, ist das Mozart-Jahr doch nicht vergessen. Das Germanistische Seminar der Universität hat in Verbindung mit der Münchener Hochschule für Musik und Theater, deren Rektor Siegfried Mauser persönlich und eigenhändig (am Klavier nämlich) zu mehreren Veranstaltungen in die Alte Aula kommt, dem Theater der Stadt Heidelberg und dem Musikwissenschaftlichen Seminar eine von Dieter Borchmeyer initiierte Reihe mit Vorträgen und Konzerten vorbereitet, die sich sehen lassen kann, ja wohl dieses Jahr ihresgleichen sucht.
Drei Monate lang präsentiert die Universität Woche für Woche, vor allem am Mittwochabend um 19 Uhr in der Alten Aula, im Hörsaal 14 der Neuen Universität sowie auf der Bühne des Theaters der Stadt, "Mozart im Gegenlicht" - so der Titel der Reihe. Großzügig unterstützt wird die Veranstaltungsfolge von Manfred Lautenschläger, Ehrensenator der Universität, der seinem musikalischen Namen hier alle Ehre macht.
Warum Mozart im Gegenlicht? Es soll nicht darum gehen, Altbekanntes und längst Kanonisiertes noch einmal aufzubereiten oder etablierte Vorstellungen zu bedienen, sondern den unbekannten, den ungewöhnlichen und überraschenden Mozart ins Gegen-Licht zu rücken. Nicht nur seine rein musikalische Seite gilt es zu beleuchten, sondern er soll als Dramaturg und szenischer Visionär, als Poet der Töne und Zeitbürger des späten 18. Jahrhunderts in Erscheinung treten. Ferner werden wenig ausgeleuchtete Stationen seiner Wirkungsgeschichte vorgestellt.
Die Reihe ist also durchaus interdisziplinär ausgerichtet: Musikologen, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, Juristen, Musiker und Theaterpraktiker geben sich hier ein Stelldichein. Eröffnet wird die Veranstaltungsfolge am 26. April in der Alten Aula mit einem Gesprächskonzert von Siegfried Mauser zum "ungewöhnlichen Mozart", bei dem auch der Heidelberger Geiger Philippe Mesin mitwirkt. Es folgt am 3. Mai ein Konzert mit unbekannten Liedern und Arien Mozarts, gesungen von Brigitte Geller und Timothy Sharp, am Klavier begleitet von Ulrich Eisenlohr, der auch kommentierend durch den Abend führt.
Neben den vielen Vorträgen prominenter Gelehrter und Schriftsteller wie Jan Assmann, Silke Leopold, Norbert Miller und Hanns-Josef Ortheil, die an den darauffolgenden Mittwochabenden im Hörsaal 14 stattfinden, seien besonders drei Veranstaltungen mit dem bedeutenden Musikologen und Dirigenten Peter Gülke erwähnt. In einer Matinee am 15. Juni wird er mit dem Heidelberger Generalmusikdirektor Cornelius Meister auf der Bühne des Theaters der Stadt ein musikalisch begleitetes Gespräch über "Mozart-Bilder" führen. Ein besonders fesselndes Ereignis verspricht die Podiumsdiskussion zwischen dem früheren Salzburger Festspielleiter und jetzigen Intendanten der Pariser Bastille-Oper Gérard Mortier mit Dieter Borchmeyer, Cornelius Meister und Operndirektor Bernd Feuchtner am 5. Juli zu werden.
Den musikalischen Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe bildet die von Siegfried Mauser eingeleitete Aufführung sämtlicher Klaviersonaten von Mozart an drei Abenden (23.-25. Juni in der Alten Aula) durch den genialischen jungen Pianisten Martin Rasch - der unlängst in München mit dem Zyklus aller Beethoven-Sonaten Furore machte. Wer wollte es noch bestreiten: Heidelberg ist nicht nur eine Stadt der Romantik, sondern auch eine Stätte der Klassik - wirklich eine Mozart-Stadt.
Nähere Informationen erteilt das Germanistische Seminar, Telephon 543226.
Rückfragen auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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