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21.04.2006

Girls Day

..."Mädchen-Zukunftstag"

Am 27. April findet zum sechsten Mal in ganz Deutschland der Mädchen-Zukunftstag Girls Day statt. An diesem Tag öffnen bundesweit Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen ihre Pforten und bieten rund 7.000 Workshops und Informationsveranstaltungen speziell für Mädchen an. Als Veranstaltungspartner des Informatikjahres legt der Aktionstag in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf die Bereiche Informatik und IT.
Berlin, 21.04.06. Am 27. April findet zum sechsten Mal in ganz Deutschland der Mädchen-Zukunftstag Girls Day statt. An diesem Tag öffnen bundesweit Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen ihre Pforten und bieten rund 7.000 Workshops und Informationsveranstaltungen speziell für Mädchen an. Als Veranstaltungspartner des Informatikjahres legt der Aktionstag in diesem Jahr auch einen Schwerpunkt auf die Bereiche Informatik und IT.

Das Informatikjahr ist Anlass, besonders die Bandbreite der Berufe in der IT-Branche vorzustellen. Mit ihrer Beteiligung am Aktionstag begeistern Betriebe, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und andere Institutionen weiblichen Nachwuchs für Zukunftsberufe in den Bereichen Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Neben Mitmach-Aktionen gibt es Füh-rungen durch Betriebe und Universitäten, Erfahrungsberichte von Auszubildenden und sogar einen Girls Day Song.

Mädchen sind in technischen Berufen noch immer unterrepräsentiert - obwohl der Schülerinnenanteil an Realschulen und Gymnasien in Deutschland seit Jahren bei über 50 Prozent liegt und Mädchen im Durchschnitt die besseren Abschlüsse machen. So lag der Anteil der Frauen in den neuen IT-Berufen 2004 lediglich bei knapp elf Prozent, in den Metallberufen sogar nur bei zwei Prozent. Bei der Studienwahl ist das Ungleichgewicht ähnlich ausgeprägt: Junge Männer schreiben sich vorwiegend in Physik, Mathematik und Naturwissenschaften ein, junge Frauen bevorzugen Sozial- und Gesundheitswissenschaften sowie Pädagogik. Dabei droht gerade in den technischen Berufen in der Zukunft ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs. Der bundesweite Aktionstag soll dem entgegenwirken. Der Aufwand lohnt sich: Unternehmen, die in der Vergangenheit spezielle "Mädchen-Tage" realisierten, konnten einen steigenden Anteil junger Frauen in techniknahen Berufen verzeichnen.

Erste praktische Erfahrungen am Girls Day sollen junge Mädchen ermutigen, einen "Mädchen-untypischen Beruf" für sich in Erwägung zu ziehen. Gleichzeitig will der Girls Day bei der Wirtschaft und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Stärken und Qualifikationen speziell von Mädchen schaffen.

Beim Girls Day bekommen Schülerinnen ab der fünften Klasse Gelegenheit, Einblicke in Berufsfelder und Ausbildungsbetriebe zu gewinnen, die immer noch als "typisch männlich" gelten und die sie sonst selten für ihre Berufsplanung in Betracht ziehen. Das sind vor allem technische und naturwissenschaftliche Tätigkeitsfelder wie Informatik oder Physik, Elektrotechnik oder Maschinenbau. Im Rahmen des Informatikjahres liegt ein Schwerpunkt auf der Vermittlung von Berufsfeldern im Bereich der Informationstechnologien.

Ob beim Erstellen der eigenen Website, dem Auseinanderbauen eines Computers oder beim Suchen eines Schatzes mit Hilfe von GPS - am Girls Day sind dem praxisnahen Ausprobieren keine Grenzen gesetzt. Einen Überblick über die Aktionen zum Thema Informatik finden sich auf der Girls Day Website (www.girls-day.de) - mittels der Stichwortsuche mit dem Begriff "Informatik".

Beim RoboGirl - Workshop an der Berufsakademie Karlsruhe können Mädchen die Technik, Sensorik und Programmierung mobiler Roboter kennen lernen und selbst kleine Programmieraufgaben lösen. Am Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik in Sankt Augustin - einem der 14 teilnehmenden Fraunhofer-Institute - nehmen Schülerinnen den Schraubenzieher in die Hand und untersuchen, was für Bauteile sich in einem Computer verbergen und wozu sie gut sind. In Potsdam, Siegen und Paderborn bieten die Universitäten Führungen und Workshops speziell zu informationstechnischen Studiengängen an.

Der Girls Day wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds. Veranstaltungen finden in fast allen Städten Deutschlands statt.

Weitere Informationen:
http://www.girls-day.de
http://www.informatikjahr.de

Bilder und weiterführende Biographien:
Kleines Bild:

Jenny Lind. Die umjubelten Auftritte der schwedischen Sängerin Jenny Lind (1820-1887) trugen die Züge heutiger Rock-Konzert-Hysterien: Bei ihrem Gesang wurden Damen ohnmächtig und Herren besinnungslos und mussten aus den Opernhäusern getragen werden. Jenny (eigentlich Johanna Maria Lind) gilt als führende Koloratursängerin ihrer Zeit. Die begnadete Künstlerin machte sich unter dem Ehrentitel „schwedische Nachtigall“ in der Welt der Musik einen Namen.

Grosses Bild:
In Lexika wird gern dieses Gemälde von Königin Luise gezeigt, das der Leipziger Künstler Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812) angefertigt hat.

Als einzige volkstümliche Königin des Hauses Hohenzollern galt Luise Auguste Wilhelmine Amalie, Königin von Preußen (1776–1810) – kurz Königin Luise genannt. Ihr Andenken wurde durch ihr bewegendes Lebensschicksal, ihr anmutig-schlichtes Wesen, ihre menschlich rührenden Züge, ihre Vaterlandsliebe und ihren frühen Tod verklärt.

Luise Auguste Wilhelmine Amalie erblickte am 10. März 1776 in Hannover das Licht der Welt. Ihr Vater, Karl II. Herzog von Mecklenburg-Strelitz (1741–1816), residierte als Gouverneur des englischen Königs in Hannover, das in Personalunion mit England verbunden war. Ihre Mutter, Friederike Prinzessin von Hessen-Darmstadt (1752–1782), starb, als Luise erst sechs Jahre alt war.

Als wenige Jahre danach auch die Stiefmutter starb, kamen Luise sowie ihre Schwestern Charlotte (1769–1818), Therese (1773–1839) und Friederike (1778–1841) im Jahre 1785 zu ihrer Großmutter nach Darmstadt in Hessen. Dort verbrachte Luise ihre Kindheit und Jugend. Sie wird als lebhaft und eigenwillig geschildert, und es heißt, sie habe nicht gerne gelernt. Da man damals keinen großen Wert auf Bildung der Mädchen legte, war ihr Bildungsstand entsprechend.

Im März 1793 begegnete Luise in Frankfurt am Main dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm III. (1770–1840). Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten am 24. Dezember 1793 in Berlin. Aus der mustergültigen Ehe gingen zwischen 1795 und 1809 neun Kinder hervor, darunter die späteren Herrscher Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) und Wilhelm I. (1797–1888).

1797 bestieg Friedrich Wilhelm III. den preußischen Königsthron. Seine charmante, herzliche und auf natürliche Weise würdevolle Gemahlin übernahm unangenehme Repräsentationspflichten, begleitete ihn auf Inspektionsreisen und eroberte bald die Herzen der Bevölkerung. Weniger angetan war der König von dem Bildungsstreben seiner attraktiven Gattin.

Prüde Zeitgenossen warfen der jungen und hübschen Königin ihre Eitelkeit vor. Der preußische General und Politiker Friedrich August Ludwig von der Marwitz (1777–1837) mokierte sich so: „Luise liebte den Putz mehr, als nötig war. Sie konnte dem König nie modisch und elegant genug gekleidet sein. Die Mode war die so genannte griechische Kleidung. Die Frauenzimmer hatten nur ein Hemde und ein möglichst dünnes Kleid an, in welchem alle ihre Formen sichtbar waren. Die Königin ging in dieser Mode voran.“

„Ich begreife nicht, wie der liebe König seiner koketten Frau erlauben kann, sich so anzuziehen, wie sie es tut“, schrieb die Gräfin Johanne Christiane Margarethe Brühl (1756–1816) am 10. März 1799 ihrem Mann. „Das ist nicht der elegante Anzug eines eleganten Hofes, sondern der einer sehr niedlichen Schauspielerin, dekolletiert nach der Möglichkeit und coiffiert in einer Weise, wie sie nur einer so hübschen Person stehen kann, wie diese allerliebste Königin ist.“ Luise war damals in einem weißen Kleid erschienen, hatte nach einer Stunde den Anzug gewechselt, um ihn vor Tisch noch einmal mit einem dritten zu vertauschen.

Im Februar 1806 schloss das politisch isolierte Preußen ein Bündnis mit Frankreich und tauschte Kleve, Neuburg und Ansbach-Bayreuth für das Kurfürstentum Hannover ein. Als im August 1806 bekannt wurde, dass der französische Kaiser Napoléon I. (1769–1821) England die Rückgabe Hannovers anbot, trat Friedrich Wilhelm III. überstürzt in den Krieg gegen Frankreich ein. Während dieser schwierigen Zeit gab Luise, die eine entschiedene Gegnerin Napoléons war, ihrem unentschlossenen Mann mit ihrer Standhaftigkeit Halt.

Nach den für Preußen verlorenen Schlachten von Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 musste das Königspaar mit den Kindern im Januar 1807 vor den französischen Truppen nach Königsberg und Memel fliehen. Am 6. Juli 1807 führte die 31-jährige Königin in Tilsit eine vergebliche Unterredung mit Napoléon I., bei der sie mildere Friedensbedingungen für Preußen erreichen sollte.

Bei innenpolitischen Auseinandersetzungen stand Königin Luise auf der Seite der Reformer Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757–1831) und Karl August von Hardenberg (1750–1822). Stein wurde nach dem Frieden von Tilsit am 30. September 1807 als leitender Minister in die preußische Regierung berufen, musste im November 1808 vor Napoléon flüchten und wurde politischer Berater des russischen Zaren Alexander I. (1777–1825). Hardenberg, den man 1807 nach dem Frieden von Tilsit auf Befehl Napoléons als leitenden Minister entließ, wurde 1810 zum Staatskanzler in Preußen und 1814 zum Fürst ernannt.

Ende 1809 kehrte Königin Luise nach Berlin zurück. Im Sommer 1810 erkrankte sie an einer Lungenentzündung, der sie am 19. Juli 1810 im Alter von nur 34 Jahren in Hohenzieritz bei Neustrelitz (Mecklenburg) erlag. Sie wurde in einem bescheidenen Mausoleum in Berlin-Charlottenburg beigesetzt.

Heinrich von Kleist (1777–1811), Achim von Arnim (1781–1831), Clemens Brentano (1778–1842), Friedrich de la Motte-Fouqué (1777–1843), Theodor Körner (1791–1813), Friedrich Rückert (1788–1866) und François René de Chateaubriand (1768–1848) widmeten der sympathischen Königin lyrische Huldigungen und Totenklagen. Heinrich von Kleist pries Luise mit folgenden Worten: „Dein Haupt scheint wie von Strahlen mir umschimmert; Du bist der Stern, der voller Pracht erst flimmert, Wenn er durch finstre Wetterwolken bricht!“ Als Napoléon von Luises Tod erfuhr, sagte er, seine größte Feindin sei gestorben.

Über Luises kurzes Leben und ihren Briefwechsel sind viele Bücher erschienen. Unter den Romanen, in denen ihr Schicksal geschildert wird, befindet sich kaum einer, der frei von Idealisierung und
sentimentaler Idyllisierung ist.


Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf das lesenswerte
Taschenbuch "Superfrauen 10 - Musik und Tanz" oder die CD-ROM "Superfrauen: 14 Bücher auf einer CD-ROM" bei:
www.buch-shop-mainz.de


Wir werden in einem weiteren Bericht rezensieren.



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